Gedankenkarussel #lockdownlife
Immer wieder ertappe ich mich in meinem negativen Gedankenkarussell. Bin genervt von der aktuellen Situation, bin all die Einschränkungen satt. Ich möchte doch einfach Reisen, die Sonne auf meiner Haut spüren und den Sand unter meinen Füßen.
Ich möchte in viel zu vollen Clubs, mit viel zu betrunkenen, verschwitzten Menschen an einer klebrigen Bar eine Ewigkeit auf mein Getränk warten – ja, mich hinterher darüber aufregen, wie ekelhaft und teuer und viel zu voll alles war. Ich möchte shoppen gehen und mich hinterher darüber ärgern nichts gefunden zu haben. Ich möchte Abende mit meinen FREUNDEN verbringen, ein Glas Wein zu viel trinken und viel lachen.
Wie gesagt, immer wieder erwische ich mich dabei und muss mir klar und deutlich sagen – STOPP! Ich mache mir bewusst, wie gut wir es haben, in einem Land zu leben, das so stabil ist. Kein Krieg, keine Hungersnot, einfach eine Pandemie, die wir satt und eigentlich zufrieden in unserem warmen Zuhause verbringen dürfen.
Dann schaue ich mir meine zwei Kinder an und schäme mich. Wie können diese beiden Menschen so vieles Ertragen, ohne sich nur einmal darüber zu beschweren?
Wir erwarten so vieles von ihnen und nehmen es als selbstverständlich hin. Seit einem Jahr erledigen sie im Grunde ein Fernstudium und Kritik gibt es natürlich sofort, wenn mal eine Aufgabe durchrutscht. Sie dürfen ihre Freunde gar nicht, oder nur sehr eingeschränkt treffen. Sie können keine Partys, Geburtstage, Schulabschlüsse feiern. Sie dürfen nicht Reisen, verzichten auf Klassen- oder Abschlussfahrten. Sie müssen ihre unzufriedenen Eltern ertragen, die sie nun auch noch unterrichten. Sie sollen sich am besten ruhig in ihren Zimmern beschäftigen, aber bitte nicht mit Medien. Es hat schon etwas von einem Gefängnis, mit einer halben Stunde Hofgang am Tag.
Wie schaffen wir es, alle unsere Bedürfnisse unter diesen Bedingungen zu befriedigen. Wie können wir gemeinsam glücklicher und zufriedener sein?
Meine Tipps für ein glücklicheres Pandemieleben.
Eins
Mach dir bewusst, wie gut wir es haben. Schreibe dir täglich drei Dinge auf, die gut gelaufen sind. Dinge, für die du dankbar bist. Wenn du nicht schreiben magst, dann kannst du sie dir auch einfach ganz bewusst in deinen Gedanken formen.
Zwei
Mach etwas verrücktes, oder etwas schönes. Tu etwas, das dir gut tut, du hast Lust auf ein Picknick mit Freunden? Dann mach es in deinem Wohnzimmer, virtuell – ich hoffe, deine Freunde sind so verrückt wie du. Mach einen langen Spaziergang im Wald, nimm ein warmes ausgedehntes Schaumbad.
Deine Kinder überleben übrigens auch 30 min mehr Medien…
Drei
Verbringe bewusst Zeit mit deinen Liebsten. Alle haben Lust auf Urlaub? Holt eure alten Urlaubsfotos und Videos raus und schwelgt gemeinsam in Erinnerungen und schmiedet Reisepläne für nach der Pandemie. Schaut gemeinsam einen Film, oder eine ganze Filmreihe.
Sprecht über die Dinge, die euch fehlen und über die, die euch nerven. Das Verständnis füreinander sorgt für ein friedlicheres miteinander.
Vier
Telefonieren, oder noch besser Videocalls – wann hast du das letzte Mal die Stimme deiner besten Freundin gehört? Wann hat dein Kind das letzte Mal mit seinem Freund gesprochen? Es wird euch so gut tun gemeinsam zu lachen….
Denke immer daran, das wichtigste ist, dass wir gesund und zusammen sind. Es gibt so viele Schicksale in dieser Zeit, so viele Verluste, wie können wir uns da anmaßen zu meckern? Wenn wir uns das bewusst machen, ist es gleich nur noch halb so schlimm.
Bleibt gesund und kommt gut durch diese aufreibende Zeit.